Zustande kam der Kontakt zum Lycée Polytechnique Elisa Lemonnier in Douai mit Hilfe der Brücke Recklinghausen und dem Maison de l’Europe in Douai, verwirklicht wurde es dank der kompetenten Unterstützung des Deutsch-Französischen Jugendwerks. Das Projekt „Max et Elisa au café“ zählt 10 französische Teilnehmende, die eine schulische Ausbildung in der Gastronomie, d.h. im schuleigenen Restaurant absolvieren. Bei den deutschen Teilnehmenden handelt es sich um die 18 Schülerinnen und Schüler des Französischkurses der 11. Jahrgangsstufe des beruflichen Gymnasiums mit Schwerpunkt Gestaltung oder Ingenieurwissenschaften. Ziel des Projektes ist zunächst ein persönliches Kennenlernen auf Französisch, um sich darauf aufbauend über Ernährungsgewohnheiten auszutauschen. Der Austausch über kulinarische Vorlieben und Abneigungen ist Gegenstand des neu einsetzenden Fremdsprachenunterrichts. Somit ist das Anspruchsniveau nicht hoch, bietet aber die Möglichkeit, viel Persönliches über die Austauschpartnerinnen und Austauschpartner zu erfahren und neue, kulturelle Besonderheiten kennenzulernen, die man vielleicht selbst übernehmen möchte.

Um dies zu ermöglichen sind zwei persönliche Treffen vorgesehen, die jeweils durch Kommunikation via eTwinning vorbereitet werden. Das erste Treffen fand bereits vom 6. bis 10.05.2025 in Douai statt, der Gegenbesuch ist im nächsten Schuljahr geplant.

Schon die Begrüßung unserer Austauschpartnerinnen und -partner machte den Stellenwert der Esskultur in Frankreich deutlich: Drei Schülerinnen, die eine Ausbildung zur Restaurantfachfrau absolvieren, hatten nur für uns ein ausgiebiges Frühstück vorbereitet, mit dem manches Hotel nicht mithalten kann. Anschließend bekamen wir von den Schülerinnen und Schülern eine Führung durch die Schule, die ihren Abschluss in der Kantine fand, wo wir uns ein Mittagessen zusammenstellen konnten. In Frankreich gibt es mindestens 50 Minuten Mittagspause, um entspannt ein warmes Mittagessen zu genießen, das staatlich subventioniert wird. Als Nächstes stand ein „atelier de cuisine“ auf dem Programm, denn unsere Austauschpartnerinnen und -partner absolvieren eine schulische Ausbildung in der Gastronomie. In deutsch-französischen Teams haben wir zusammen gebacken, gekocht und Mocktails gemixt. Abschließend genossen wir unsere Kreationen im Schulrestaurant. Délicieux!

Am nächsten Tag fand eine Militärparade zum Gedenken an das Ende des 2. Weltkrieges vor 80 Jahren, statt. Vom Rathaus mit dem wunderschönen Beffroi (Belfried) bis zum Denkmal der Verstorbenen begleiteten wir die beiden Musikkapellen. Sowohl in der prägnanten Rede als auch auf dem Monument selbst wurde hervorgehoben, dass die Kinder der Stadt Douai für Freiheit und Unabhängigkeit gestorben seien. Abschließend wurden die amerikanische und französische Nationalhymne gespielt. Nachmittags nutzten wir die Gelegenheit, uns eine Ausstellung im Rathaus anzuschauen, die über das Leben in Frankreich während des 2. Weltkrieges berichtete. Nach diesem spannenden Perspektivwechsel haben wir uns mit unseren Austauschpartnerinnen und -partnern ein kühles Getränk gegönnt. Letzter Programmpunkt unserer Reise war der Besuch der Stadt Lille, auch „Hauptstadt von Flandern“ genannt. Voll von neuen Eindrücken fuhren wir mit Bus und Bahn zurück nach Hause. Merci beaucoup Elisa! A bientôt à Recklinghausen!