Eine Bühne für starke Vorbilder

Woman in Architecture WIA – Frauen sichtbarmachen in Architektur und Bauwesen.

Im Rahmen des bundesweiten Festivals Women in Architecture (WIA) 2025 beteiligte sich das Max-Born-Berufskolleg am 23. Juni mit einer besonderen Veranstaltung in der Aula der Schule. Unter dem Motto „Frauen bauen Zukunft“ drehte sich an diesem Tag alles um Sichtbarkeit, Inspiration und den Austausch mit erfolgreichen Frauen aus Architektur, Handwerk und Technik.

Das Festival WIA wurde ins Leben gerufen, um Frauen in der Baukultur eine stärkere Stimme zu geben – sei es als Architektinnen, Stadtentwicklerinnen, Ingenieurinnen oder Handwerkerinnen. Ziel ist es, ihre Leistungen sichtbar zu machen und Gleichstellung in einer nach wie vor stark männlich geprägten Branche zu fördern.

Auch das Max-Born-Berufskolleg setzt ein Zeichen für Gleichstellung und Diversität in Architektur, Stadt- und Freiraumplanung sowie im Handwerk. Die Schule sieht es als ihre Aufgabe, insbesondere jungen Frauen Perspektiven aufzuzeigen und ihnen starke Vorbilder vorzustellen.

Einblick. Austausch. Inspiration.

Den Auftakt der Veranstaltung machte Annika Jobs, Architektin und Partnerin im renommierten Büro Feja + Kemper Architekten in Recklinghausen. In ihrem Vortrag gab sie nicht nur Einblicke in ihren persönlichen Werdegang, sondern berichtete auch praxisnah über aktuelle Themen aus Architektur und Stadtplanung – etwa darüber, wie bestehende Bauten, beispielsweise Kirchen, nachhaltig umgestaltet und erhalten werden können.

Im Anschluss stellten sich weitere Expertinnen aus verschiedenen Bereichen vor: Eine Bauingenieurin, Fachfrauen aus der Bautechnik, dem Malerhandwerk, der Elektrotechnik, dem technischen Systemdesign und der Kältetechnik gaben spannende Einblicke in ihre Berufe – und in persönliche, oft nicht gradlinige Karrierewege, die Mut machten und begeisterten.

Sabrina Ohletz, Bildungsreferentin im Maler- und Lackiererhandwerk, brachte es auf den Punkt:
„Man muss wissen, was man will – dann macht man auch seinen Weg. Auch in männerdominierten Berufen.“

Besonders beeindruckt zeigten sich die angehenden Vermessungstechnikerinnen Sandra Nierling und Jule Börger: „Die Vielfalt der Berufe war inspirierend. Gleichzeitig wurde deutlich, wie stark die verschiedenen Disziplinen miteinander vernetzt sind – das erweitert den eigenen Blick auf berufliche Möglichkeiten.“

Im Anschluss an die Vorträge konnten die Schülerinnen mit den Unternehmerinnen ins Gespräch kommen – eine Gelegenheit, die rege genutzt wurde. Der direkte Austausch und das persönliche Gespräch auf Augenhöhe machten deutlich, wie wichtig solche Begegnungen sind.

Die Unternehmerinnen freuten sich über das große Interesse der Schülerinnen – insbesondere darüber, sie zu bestärken ihren eigenen Weg zu gehen. 
Für Schulleiterin Simone Holl war klar, dass es am Ende nicht nur um Architektur oder Technik geht, sondern um Selbstvertrauen, Sichtbarkeit und Inspiration. Für die weiteren Mitwirkenden war es spannend zu erleben, wie sie Impulse für die persönliche Entwicklung junger Menschen geben konnten.

Das Women in Architecture Festival 2025 versteht sich als Plattform, auf der Architektinnen, Stadtplanerinnen, Ingenieurinnen und Handwerkerinnen als Impulsgeberinnen in den öffentlichen Diskurs treten. Durch den Austausch mit Politik, Medien, Bildungseinrichtungen und der Gesellschaft sollen neue Synergien entstehen und ein stärkeres Netzwerk unter Frauen in der Branche gefördert werden. Vom 19. bis 29. Juni präsentieren mehr als 200 Akteurinnen und Akteure in ganz Deutschland rund 265 Veranstaltungen, die sich für mehr Vielfalt in der Baukultur einsetzen.

Bereits 2021 fand in Berlin erstmals ein Festival zu Frauen in der Architektur statt: Mit fast 100 Veranstaltungen in der ganzen Stadt legte WIA 2021 den Fokus auf die Leistungen von Planerinnen und weibliche Baukultur. WIA 2025 knüpft an die vielen positiven Erfahrungen aus 2021 an und stärkt den Diskurs über Frauen und Diversität in der Planungswelt bundesweit.