Vernetzte Zukunft: Das Smart Home Labor des Max Born Berufskollegs ist fertiggestellt und geht jetzt an den Start. 

Was ist Smart Home?

Die Bezeichnung meint, dass technische Systeme, automatisierte Verfahren sowie vernetzte Geräte eingesetzt werden, um den Wohnkomfort zu erhöhen, mehr Sicherheit und eine effizientere Energienutzung zu bieten. In einem Smart Home kommunizieren per App oder Sprachbefehl unterschiedliche Geräte miteinander.

Die Anwendungsfelder sind zum Beispiel: die Temperatur im Haus oder die Klimaanlage zu steuern, Lebensmittelversorgung durch einen „intelligenten Kühlschrank“, oder auch ein sicherer personalisierten Zugang ins Haus. Eine app-gestützte Gesundheitsüberwachung ist eine logische Ergänzung für das umgebungsgestützte Wohnen. Im medizinischen Bereich geht es zum Beispiel um Medikamentenausgabe oder sogar um Physiologie-Überwachung.

Das bedeutet, dass die Vernetzung und Computersteuerung im Smart Home zukünftig nicht mehr nur einzelne Funktionen erfüllen wird, sondern mit allen möglichen Themen wie der Nachhaltigkeit, Energieeffizienz, Unterhaltung, Kommunikation, dem Komfort und vielem mehr in einer direkten Verbindung steht.

Wozu ein Smart Home Labor?

Die fortschreitende Entwicklung digitaler Technologien verändert die Arbeits- und Lebenswelt. Tätigkeitsfelder und ganze Berufsbilder wandeln sich. Deshalb werden neue Qualifikationen und neue Bildungsinhalte benötigt.

Mit dem neuen Labor gelingt eine zukunftsorientierte Aus- und Weiterbildung durch moderne Technologien, die Schaffung neuer Arbeitsplätze durch Etablierung eines neuen Berufsfeldes, und die Arbeitsmarktsituation der strukturschwachen Region zu verbessern.

Die Schülerinnen und Schüler erlernen im neuen Labor in einer simulierten Umgebung Komponenten der Gebäudesystemtechnik zu programmieren und anzusteuern.

Das Labor bietet dabei den Umgang mit den verschiedenen am Markt etablierten Systemen an. So erfahren die Schülerinnen und Schüler unter welchen Bedingungen welches System am besten zum Einsatz kommt.

Wie ist das Smart Home Labor ausgestattet?

Den Schülerinnen und Schülern stehen sechs Labortische mit zwölf Arbeitsplätzen für die praktischen Übungen der Gebäudesystemtechnik, sowie zwölf Schreibtischarbeitsplätze für die theoretische Vorbereitung vorgenannter Übungen zur Verfügung. Der Raum wird künftig über sechs Notebooks für den praktischen Part und sechs Notebooks für die Theorie und Recherche verfügen.

Dem lehrenden Personal steht speziell für die anschauliche Darstellung eines Bus-Systems ein BuildingSystemTrainer – (BST) zur Seite. Hier kann mit einem interaktiven Beamer den Lernenden gezeigt werden, wie die Steuerung funktioniert und Diagnose betrieben wird.

Den Ergebnissen entsprechender Umfragen geschuldet sind folgende vier Systeme etabliert.

KNX, LCN, Loxone, DigitalStrom und DALI. Hiermit kann auf den Großteil der am Markt befindlichen Systeme zurückgegriffen werden, sodass die Schülerinnen und Schüler künftig für Ihre berufliche Zukunft breit aufgestellt sind. Andere Systeme lassen sich somit für den Planer / Entwickler solcher Anlagen leicht ableiten.

Wie sieht die Arbeit im Smart Home Labor aus?

Neben der Theorie der Gebäudesystemtechnik sollen die Schülerinnen und Schüler hier die Möglichkeit bekommen, ganz praxisnah die Steuerungen der Gebäudekomponenten zu erlernen. Sie erfahren, dass es ganz egal ist, ob Sie in einer kleinen Wohnung oder in einem großen Haus wohnen oder ob es sich um einen Neu- oder einen Bestandsbau handelt. Ob Sie „klein“ anfangen, gleich ein gesamtes Zuhause ausstatten möchten oder für Betriebe professionelle Ausstattungslösungen suchen – hier im Labor kann mit den unterschiedlichen Systemen ganz praktisch gearbeitet werden.

Welche Lerngruppen werden beschult?

Am Max Born Berufskolleg können folgende Lerngruppen vom Smart-Home-Labor profitieren:

Schülerinnen und Schüler der Berufsschule für Elektrotechnik, Elektroniker/-in Energie- und Gebäudetechnik und Technische Systemplaner/-in, Elektroniker/-in für Gebäudesystemintegration. Schülerinnen der dreijährigen Berufsfachschule – Elektrotechnische/-r Assistent/-in (ETA) mit Fachhochschulreife, genauso wie Schülerinnen und Schüler des Beruflichen Gymnasiums im Bereich Ingenieurwissenschaften.

Studierende der Fachschule für Technik – Elektrotechnik profitieren ebenfalls vom neuen Labor und eine gewerkeübergreifende Anbindung zu Berufen der Versorgungstechnik: Anlagenmechaniker/-in Sanitär-, Heizung-, Klimatechnik und Mechatroniker/-in für Kältetechnik wird möglich.

Mit dem neuen Smart Home Labor beginnt eine neue, spannende und zukunftsweisende Arbeit am Max Born Berufskolleg.

Die Einweihungsfeier fand am 22.06. im kleinen Kreis mit Bodo Klimpel, Landrat des Kreises Recklinghausen, Ludger Blickmann, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft und Benno Portmann, Vorsitzender des Ausschusses für Bildung im Kreis Recklinghausen und Prof. Dr. Ing. Markus Gehnen von der Technische Hochschule Georg Agricola, THGA – Bochum statt.

Von Seiten des Max Born Berufskollegs waren Simone Holl, Schulleiterin, Jochen Ruppert, Stellv. Schulleiter, Markus Tesche, Abteilungsleiter Elektrotechnik, und Michael Altenscheidt, Fachlehrer Elektrotechnik, anwesend.