„Um die Welt ein bisschen besser zu machen, braucht es innovative und kreative Ingenieure “, so die Schulleiterin Simone Holl.
Elf Projekte wurden am Montag den 27.01.2025 von den Studierenden der Fachschule für Technik aus den Bereichen Maschinenbau und Elektrotechnik präsentiert.

Mit beeindruckenden Ergebnissen und Präsentationen haben die angehenden Technikerinnen und Techniker bewiesen, dass sie das genau sind.
Alle haben ihre Projekte anschaulich, souverän mit guten Erklärungen präsentiert.

Aus dem Bereich Maschinenbau wurde zum Beispiel das Projekt Hebevorrichtung für Akkumulatoren von Leonie Cramer, Hendrik Dercho, Lisa Geske, Simon Hospital vorgestellt.
Ziel des Projekts war die Entwicklung einer Hebevorrichtung für den neuen Outdoor-Batteriespeicher 2.0 der Firma Voltfang, dessen schwerere Batterien die Monteure bei der Beladung stark beanspruchen. Die Vorrichtung sollte Akkumulatoren mit einem Maximalgewicht von 50 kg handhaben, eine Höhe von 2,5 m nicht überschreiten, im Materialkostenrahmen von 1.000 € bleiben und den Beladungsvorgang in einer Stunde ermöglichen.
Die Entwicklung folgte den Vorgaben der VDI 2222 und umfasste eine Analyse der Kundenanforderungen, die Entscheidung für einen portablen Kleinlastenaufzug, sowie die Konstruktion eines Gesamtmodells. Trotz der Überschreitung des Kostenrahmens erfüllte die Lösung alle weiteren Vorgaben und kann auch für andere Voltfang-Produkte angepasst werden.

Ein weiteres Projekt, ebenfalls aus dem Maschinenbau befasste sich mit der
Verbesserung der Gewichtsmessung einer Muldenchargiermaschine
Diese Arbeit optimiert die Gewichtsmessung einer Muldenchargiermaschine, die in der Schwerindustrie zur Beschickung von Schmelzöfen eingesetzt wird. Präzise Massemessungen sind für die Qualität des Schmelzprozesses entscheidend, doch das bestehende System weist Messunsicherheiten von ±2–5% auf, die durch die Ladelage zusätzlich beeinflusst werden können. Basierend auf der VDI 2222 Blatt 1 wurden theoretische Grundlagen zur Kraftmesstechnik untersucht, insbesondere der Einsatz von Dehnungsmessstreifen (DMS). Durch die Entwicklung eines innovativen Adapterkonzepts zur Lastübertragung, präziserer Kraftaufnehmer und optimierter Positionierung der Messeinheit konnte die Messunsicherheit auf ±0,25% reduziert werden. Tests zeigten eine Abweichung von nur ±0,4% bei variierendem Ladungsschwerpunkt.
Die Integration der neuen Messeinheit in die bestehende Maschine stellte aufgrund hoher Temperatur- und Lastanforderungen eine besondere Herausforderung dar, doch die Lösung zeigt deutliche Verbesserungen und vielversprechende Ergebnisse.
Mit diesem Projekt haben sich Laurent Hirschfelder und Lukas Nitsch befasst.

Aus der Elektrotechnik wurde eine Cocktailmaschine präsentiert, deren Ergebnisse die Besucher gleich vor Ort verkosten konnten. Tobias Fischer und Felix Oberfeld haben dieses Projekt umgesetzt.

Das Highlight der Ausbildung zum staatlich geprüften Techniker und Technikerin ist das Projektsemester, das mit einer beeindruckenden öffentlichen Präsentation der Ergebnisse endet.
Erfolgreiche Projekte erfordern effektive Anwendung von Projektmanagement-Methoden, Teamarbeit und strikte Einhaltung der Richtlinien des Vereins Deutscher Ingenieure. Die praxisorientierte Ausbildung qualifiziert die Studierenden optimal für die Anforderungen der Wirtschaft und ermöglicht Führungsverantwortung in projektbezogenen Teams. Die erfahrenen Fachlehrer begleiten sie dabei und teilen gezielt ihre Industrieerfahrungen.
Die zukünftigen Technikerinnen und Techniker tragen maßgeblich die Verantwortung, wegweisende Lösungen für die aktuellen Herausforderungen zu finden.

Simone Holl, Schulleiterin, und Matthias Kesper, Leiter der Fachschule für Technik, hatten zur öffentlichen Präsentation eingeladen!  Gekommen waren Auftraggeber, Technikbegeisterte, Angehörige, Ehemalige, und aktuell Studierende, die sich informieren wollten, was da auf sie zu kommt.  Unter den interessierten Gästen befanden sich auch Vertreter von Unternehmen, die eng mit der Fachschule zusammenarbeiten. Das Max-Born-Berufskolleg kooperiert seit vielen Jahren mit einer Reihe von großen Industriebetrieben mit dem Ziel einen Technologietransfer zwischen Lehre und Industrie zu gewährleisten. Zusätzlich arbeitet das Max Born Berufskolleg auch mit Technischen Fachhochschulen und Hochschulen der Region zusammen.

Im Anschluss an die Präsentationen, gab es regen Austausch zu allen Projekten.

Infobox: 

Möchten Sie sich auch beruflich weiter entwickeln?

Als staatlich geprüfte Technikerin oder geprüfter Techniker gestalten man aktiv die technologische Entwicklung hin zu Industrie 4.0 in verantwortlicher Position mit.

Technikerinnen und Techniker im Industriebereich kümmern sich beispielsweise als Projektleiter oder Konstrukteure häufig um Aufgaben im Projektmanagement oder sind in der Forschung und Entwicklung tätig.

Wie wird man Techniker?

Die Ausbildung zum staatlich geprüften Techniker muss an einer Fachschule für Technik absolviert werden. Die Ausbildung dauert 2 Jahre in Vollzeit oder. 4 Jahre in Abendschulform. Die Weiterbildung enthält fachrichtungsübergreifende (z. B. Englisch, Betriebs- und Personalwirtschaft) und fachrichtungsbezogene Unterrichtsfächer sowie eine halbjährige Projektarbeit. Ist die Prüfung bestanden, führt das zu der geschützten Abschlussbezeichnung „staatlich geprüfter Techniker“, die in Deutschland auch den Zugang zu verschiedenen Studiengängen ermöglicht.